Nichts tät ich lieber - "Jennifer Rostock"-Cover

Video


Zur Coverversion "Nichts tät ich lieber" haben wir Niko interviewt.

2017 habt ihr ist Mias „Hungriges Herz“ gecovert. Nun folgte das 2. Coverstück einer befreundeten Band. Wie kam es zur Zusammenarbeit? Die Band hat uns ganz klassisch gefragt. JR wollten ja von befreundeten Bands gecovert werden und für uns sprach nichts dagegen. Wir mögen die Band sehr gerne.

Hat Sebastians Feature im Song “K.B.A.G.” von 2014 eine Rolle gespielt? Das war ja nur ein kleiner Satz aber wir finden es generell cool, wenn Rockbands sich zusammentun. Im Hip Hop-Bereich ist das ja ganz normal, bei Rockmusik ist das manchmal noch etwas verkrampft. Das sollte sich ändern.

Warum fiel die Wahl auf dieses Lied? Wir mochten das Lied schon früher gerne als JR ihr Debüt rausgebracht haben. Musikalisch passt das Lied sehr gut zu Madsen und der Text ist ziemlich clever.

Wann und wo habt ihr das Video aufgenommen. Die Location erinnert stark an ein typisches dänisches Ferienhaus?! Das Video haben wir tatsächlich in einem Ferienhaus in Dänemark aufgenommen. Wir waren im Januar ein paar Tage dort um verschiedene andere Sachen zu machen und haben uns dann kurzer Hand entschlossen das Video dort auch gleich zu drehen.

Das Video ist ein „One-Shot-Video“, also ohne Schnitt. Wie kam es dazu? Zum Jubiläum von Jennifer Rostock gab es ja Cover von mehreren Bands, die alle ein Video zu ihren Versionen gedreht haben. Die Vorgabe war, dass am Anfang die Jacke ins Bild geworfen wird und am Ende wieder heraus. Außerdem hieß es, es könne auch gerne ein „One-Shot“ sein. Da wir eh nicht die Zeit hatten ein sehr aufwändiges Video zu drehen kam uns das ganz gelegen.

Wie gestaltete sich die Ideenfindung für den szenischen Ablauf? Habt ihr da gemeinsam dran gearbeitet? Wir hatten die Idee, quasi einen Rundgang von Sebastian durch das Haus zu drehen, währenddessen einfach verschiedene Sachen passieren. Da so ein Ferienhaus nicht besonders groß ist, ist man in den Möglichkeiten auch etwas eingeschränkt. Wir haben uns einfach hingesetzt und überlegt, was alles passieren kann. Viele Sachen waren schnell klar, denn in der Küche muss offensichtlich was gegessen werden, in den Pool muss einer reinfallen und im Billardzimmer muss einer eine Kugel stoßen. Wir wussten also relativ schnell was alles passieren soll. Das knifflige war dann nur der zeitliche Ablauf. Sebastian musste sehr genau wissen, was er wann macht und bei welcher Textzeile er wo hingeht. Für uns anderen galt das natürlich auch, damit wir ohne durch das Bild zu laufen an unsere Positionen kamen. Das hatten wir aber unfassbar schnell heraus. Auch wenn man es kaum glaubt, von der Ideenfindung bis wir fertig gedreht hatten, sind gerade einmal drei Stunden vergangen. Wir haben drei Probeläufe gemacht und dann drei Durchgänge gedreht.

Gibt es Ideen, die verworfen werden mussten? Natürlich gab es ein paar Ideen, die nicht umgesetzt wurden, aber es war sehr schnell klar, was machbar ist und was nicht. Zum Beispiel wollten wir kurz nach draußen gehen, aber da es schon dunkel war ließen das die Lichtverhältnisse einfach nicht zu. Eine Saunaszene war auch kurz im Gespräch, aber das ging vom Weg her wieder nicht.

Erst nach anderthalb Minuten kommt die Szene am Billiard-Tisch. Hat es mehrere Abläufe gebraucht, dass die Kugel auch reinging? Dass die Kugel reinging, war ein totaler Glücksfall. Johannes ist zwar Profi-Billard-Spieler, aber wir haben nicht vorher geplant, dass das passieren muss. Ein schönes Extra.

In der Schlussszene spielt Ihr Tischtennis. Der Ball geht nicht über das Netz. Sebastian paddelt auf der Tischtennisplatte. Sascha schmeißt den Tischtennisschläger weg. War das Ende anders geplant? Wenn ja wie? Eigentlich wollten wir die sogenannte „Runde“ spielen, bei der alle um den Tisch laufen und nacheinander den Ball schlagen. Allerdings hat uns der Durchgang ansonsten sehr gut gefallen, auch wenn der Ball ins Netz geht. Das war also ein spontanes Ende, aber wir fanden es einfach lustig so. Das Video ist ja kein perfekt inszeniertes. Das sollte es auch von Anfang an nicht sein. Und es lebt ja auch von diesen kleinen Dingen, die nicht perfekt sind.

Im Video sind alle vier Bandmitglieder zu sehen. Wer stand hinter der Kamera? Gefilmt hat Marco Sensche, unser alter Freund, der auch sonst viele Fotos und Livevideos für uns macht.

Musikalisch habt ihr das Lied eng an die Version von Jennifer Rostock angelehnt. Hattet ihr Vorgaben von Jennifer Rostock oder konntet ihr machen was ihr wollt? Wir konnten machen was wir wollen und haben uns schnell für einen klassischen Madsen-Sound entschieden. Klar, der ist nah am Original aber warum etwas ändern, wenn es ganz geil ist?

Der Madsen-Sound wird vor allem durch die markante Stimmverzerrung deutlich, so wie auch schon beim Cover von „Hungriges Herz“ im letzten Jahr. Wird dadurch der Madsensound transportiert oder hat Sebastian den Sound der Anfangstage wieder für sich entdeckt? Vielleicht beides. Der Zerrer wird alle paar Jahre ausgepackt und für Sebastians Stimme benutzt. Übrigens auch schon lange bevor es Madsen gab. Es ist so eine Art Lieblingswerkzeug, das nie an Wirkung verliert.

Gedankenspiel: 2019 folgt ein weiteres Cover durch euch. Welcher Band würdet ihr euch über eine Anfrage freuen? Einige! Beatsteaks, Tocotronic, Abay, Montreal, Udo Lindenberg...

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